Boris Schachlin war von 1954 bis 1966 der erfolgreichste Turner der Welt. Erst 1976 wurde er vom japanischen Meisterturner Sawao Kato und dem sowjetischen Turner Nikolai Andrianow (1980) in der Anzahl der Medaillen überboten. Schachlin gewann bei drei Olympischen Spielen (7/4/2), vier Weltmeisterschaften (6/6/2) und zwei Europameisterschaften (6/3/1) insgesamt 37 Medaillen, davon 19 goldene. Man nannte ihn den "Eisernen", weil er mit äußerster Konzentration (ideomotorisches Training) seine Übungen vortrug.
Laufbahn
Boris Schachlin stammte aus der sibirischen Siedlung Ischim und wuchs nach dem Tod seiner Eltern bei den Großeltern auf (V. Kluge: Olympische Spiele. Die Chronik II. Berlin, Sportverlag 1998). Wie die meisten Jungen spielte er Fußball und ging schwimmen. Bei Sportlehrer Porfirjew betrieb er als Elfjähriger mit seinem älteren Bruder Leichtathletik, Ski- und Eislaufen sowie Turnen. Porfirjew entdeckte das Bewegungstalent und eine gewisse Hartnäckigkeit bei Boris Schachlin. Von der Schule bekam er trotz der Kriegswirren eine ...