Als der dreimalige Olympiasieger Bobby Morrow am 30 Mai 2020 im Alter von 84 Jahren verstarb, verlor die Leichtathletik eine ihrer großen Figuren. Bei den Olympischen Spielen 1956 in Melbourne war dem Texaner das Kunststück geglückt, über 100 m, 200 m und 4 x 100 m olympisches Gold zu gewinnen – in 120 Jahren schafften das außer ihm nur die Legenden Jesse Owens und Usain Bolt. Der Olympiahistoriker Bill Mallon bezeichnete Morrow schon 1984 als den "unzweifelhaft größten weißen Sprinter aller Zeiten" (Bill Mallon/Ian Buchanan: Quest for Gold, New York 1984). Morrow galt als skandalfrei und nervenstark (er soll nie einen Fehlstart verursacht haben) und als "der sachliche Läufer ohne Theatralik und Angeberei" (Wolfgang Wünsche: athleten duelle rekorde, Südwest Verlag München 1971). Von 1955-1958 lief Morrow, der außer in Melbourne nie außerhalb der USA startete, mehrere Weltrekorde von 100 m bis 4 x 200 Yards.
Laufbahn
Überragendes Talent Robert Joe ("Bobby") Morrow ...