Arno Lustiger
deutscher Historiker und PublizistGeburtstag: | 7. Mai 1924 Bedzin (Polen) |
Todestag: | 15. Mai 2012 Frankfurt/M. |
Nation: | Deutschland - Bundesrepublik |
Geburtstag: | 7. Mai 1924 Bedzin (Polen) |
Todestag: | 15. Mai 2012 Frankfurt/M. |
Nation: | Deutschland - Bundesrepublik |
Internationales Biographisches Archiv 38/2012 vom
Ergänzt um Nachrichten durch MA-Journal bis KW 34/2016
Arno Lustiger wurde 1924 im oberschlesischen Bedzin in Polen geboren. Sein Vater David Lustiger besaß eine Fabrik für Brotmaschinen und war Stadtrat. L.s Cousin Aaron, dessen Familie schon 1918 nach Frankreich emigriert war, überlebte den Holocaust (s. u.) bei einer katholischen Familie, konvertierte und wurde unter dem Namen Jean-Marie Lustiger 1981 Erzbischof von Paris.
Im überwiegend von jüdischen Bürgern geprägten Bedzin erlebte L. eine ebenso jüdische wie säkulare Kultur; in der Familie sprach man Polnisch. So besuchte er bis 1939 das jüdische Fürstenberg-Gymnasium und war bei den zionistischen Pfadfindern engagiert.
Überlebender des HolocaustMit dem Einmarsch der deutschen Truppen in Polen am 2. Sept. 1939 wurde auch dieses lokale Leben unwiederbringlich zerstört. L. ging in den Untergrund und wurde im Widerstand aktiv. Nach der Verhaftung überlebte er ab 1943 Zwangsarbeit in den Konzentrationslagern Sosnowitz, Annaberg Otmuth und Auschwitz-Blechhammer. L.s Vater und sein Bruder Samuel wurden in Auschwitz ermordet, viele weitere Angehörige in ...