Von der grauen Maus von einst stieg die Sprinterin Annegret Richter, geborene Irrgang, aus Dortmund nach den Worten ihres Trainers Wolfgang Thiele bei ihrem zweiten Olympiasieg 1976 in Montreal zur "großen Stilistin" (Schw. Z., 27.7.1976) auf. Heinz Fallak, Chef de Mission bei diesen Spielen, kennzeichnete sie als "ein sensibles Mädchen", das man zu nichts zwingen könne, auch nicht zu großen Auftritten vor Fotoapparaten (WELT, 2.8.1976). Die erfolgreichste deutsche Leichtathletin seit Heide Rosendahl ist stets konsequent ihren eigenen Weg gegangen und hat nie hinter dem Berg gehalten mit ihrer eigenen Meinung, auch in politischen Fragen wie dem Olympiaboykott 1980 und sportpolitischen wie dem Dopingproblem.
Laufbahn
Der Ehrentitel "schnellste Frau der Welt" ist Annegret Richter nicht in die Wiege gelegt worden, obwohl sie früh besondere Sprinttalente andeutete. Immerhin entschied sie sich 1964 gegen das Schwimmen und für die Leichtathletik, tat ihre ersten Schritte allerdings im Dress des TV ...