Angelika Schrobsdorffwurde 1927 als Tochter des aus wohlhabender christlicher Familie stammenden Berliner Bauunternehmers Erich Schrobsdorff und Else Kirschner, einer assimilierten Jüdin aus dem Charlottenburger Großbürgertum, in Freiburgim Breisgau geboren. Als sie drei Jahre alt war, heirateten ihre Eltern, die Ehe hielt aber nur bis 1934. Die ersten Jahre ihrer Kindheit verbrachte S. in Berlin-Grunewald und in Wannsee. 1939 musste sie wegen der nationalsozialistischen Verfolgung im Zweiten Weltkrieg mit ihrer Mutter und ihrer älteren Schwester Bettina nach Sofia, Bulgarien, emigrieren, wo die drei Frauen den Krieg überlebten. Ein älterer Halbbruder Peter aus einer früheren Beziehung ihrer Mutter mit dem Bühnen- und Filmautor Fritz Schwiefert war bereits ein Jahr zuvor emigriert, hatte später dem jüdischen Widerstand angehört und aufseiten Frankreichs am Krieg teilgenommen und wurde im Jan. 1945 durch eine Granate getötet.

Sch.s Großvater Daniel Kirschner starb 1939 an einer Lungenentzündung, ihre Großmutter Minna Kirschner wurde noch im hohen Alter deportiert und in Theresienstadt ermordet. Erst 1947 kehrte Sch. nach Deutschland ...

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