Mit Andreas Goldberger beendete im Sommer 2005 ein Sportler seine Laufbahn, der über ein Jahrzehnt lang eine der schillerndsten Figuren der Skispringerszene gewesen war. Mitte der neunziger Jahre war der Österreicher der alles überragende Skispringer, auch wenn er bei Großereignissen oft Pech hatte und nur bei der Skiflug-WM 1996 am heimischen Kulm einen großen Titel erringen konnte. In seinem Heimatland galt er damals als Nationalheld und sportliches Aushängeschild. Wenig später sorgte der "Herr der Lüfte" aber infolge einer undurchsichtigen Kokain-Affäre und einer im Raum stehenden Übersiedlung ins Ausland monatelang für negative Schlagzeilen. Er verlor durch die in der Öffentlichkeit ausgetragenen Auseinandersetzungen zwischen seinem Manager und dem österreichischen Skiverband nicht nur seine Reputation als Vorzeigesportler, sondern sackte auch sportlich in ein hartnäckiges Formtief.
In den letzten Jahren seiner bewegten Laufbahn wechselten Licht und Schatten regelmäßig ab: 1998 Ausbootung beim olympischen Teamwettbewerb, 2000 Skiflug-Weltrekord in Planica, 2001 jubelnder Team-Weltmeister in ...