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Alexander Trotman

amerikanischer Industriemanager
Geburtstag: 22. Juli 1933 Middlesex
Todestag: 25. April 2005 Yorkshire
Nation: Vereinigte Staaten von Amerika (USA)

Internationales Biographisches Archiv 34/2005 vom 27. August 2005 (la)


Blick in die Presse

Herkunft

Alexander J. Trotman wurde in Middlesex, England, geboren.

Ausbildung

T. besuchte die Boroughmuir School in Edinburgh, Schottland. An der amerikanischen Michigan State University erwarb er einen master's degree für Betriebswirtschaft. Seinen Militärdienst absolvierte er bei der Royal Air Force, bei der er zuletzt als Flugnavigator eingesetzt wurde.

Wirken

1955 wurde T. als Trainee der Ford of Britain Mitarbeiter des Ford-Konzerns. Ab 1959 war er im Light Car Product Planning Department des Konzerns tätig. Nach weiteren Positionen im Bereich der Kraftfahrzeug-Planung wurde er 1967 Direktor des Europe Car Product Planning Office von Ford. 1969 übersiedelte er in die USA und übernahm einen leitenden Posten bei der Ford's Advanced Car Product Planning Operations in Dearborn, Michigan. Ein Jahr später wechselte er zum Lincoln-Mercury Division's Product Planning Department. Anschließend wurde er zum Direktor des Marketing Staff Sales Planning Office berufen. 1972 wurde er geschäftsführender Direktor für den Bereich Product Planning.

Seine weitere Karriere bei Ford vollzog sich in raschen Schritten. 1975 wurde er leitender Manager der Car Product Development Group, 1977 geschäftsführender Direktor für den Bereich Operations Planning, 1978 stellv. Generalmanager für den Bereich Truck and Recreational Product Operations. Im Nov. 1980 avancierte er zum Vizepräsident in der Ford-Zentrale sowie für das Lkw-Geschäft der Ford of Europe. Im Juli 1983 wurde er Präsident der Ford Asia-Inc., im Okt. 1984 Präsident der Ford of Europe. Im März 1988 rückte T. zum Chairman der Ford of Europe auf, kehrte dann aber im Febr. 1989 als Executive Vice President in die Ford-Konzernzentrale in Dearborn zurück. Im Mai 1989 übernahm er dort die Verantwortung für das Ford-Nordamerikageschäft. Gut drei Jahre später, im Nov. 1992, wurde T., der inzwischen einen amerikanischen Pass erhalten hatte, zum Präsidenten der Ford Automotive Group ernannt. Anfang 1993 rückte er zusätzlich zum Chief Operating Officer der Ford Automotive Group auf und damit zum Leiter des weltweiten Automobilgeschäfts des Ford-Konzerns. T. präsentierte sich damit auch als Anwärter auf die Nachfolge des Ford-Chefs Harold Poling, den er erwartungsgemäß im Nov. 1993 als Chairman, Präsident und Chief Executive Officer (CEO) ablöste, als dieser in den Ruhestand wechselte.

Nach Überwindung der wirtschaftlichen Rezessionsphase Anfang der 90er Jahre nahm der Konzern unter T. eine umfassende Umstrukturierung des weltweiten Autogeschäfts in Angriff, wobei der Schwerpunkt der Neuorganisation in die Produktentwicklung gelegt wurde. Aber auch die Produktions-, Einkaufs-, Marketing- und Verkaufsaktivitäten wurden global zusammengefasst. Im Rahmen des Programms "Ford 2000" wurden außerdem alle Strukturen und Geschäftsabläufe darauf ausgerichtet, die Kosten zu senken, die Qualität zu verbessern und die Effizienz zu steigern. Die Produktpalette wurde auf Modelle mit größeren Gewinnmargen konzentriert. T.s Plan einer "internen Fusion" der Ford-Gesellschaften in Nordamerika und Europa, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg eigenständig entwickelt hatten, bzw. deren engere Anbindung an die Konzernzentrale in Michigan scheiterte allerdings ebenso wie das Vorhaben, eigene Autohäuser zu betreiben.

In den Bilanzzahlen für das Geschäftsjahr 1997 machte sich der Erfolg der angestrengten Reorganisationsbemühungen erstmals deutlich bemerkbar. Der Konzernumsatz konnte um 4,5 % auf 154 Mrd. US$ gesteigert werden, der Gewinn sogar auf das Rekordniveau von 6,9 (Vorjahr: 4,4) Mrd. US$. Ford war damit 1997 der ertragreichste amerikanische Autoproduzent. Weltweit konnten 1997 6,94 (6,65) Mio. Fahrzeuge verkauft werden. In die Amtszeit T.s fiel 1996 auch die spektakuläre Kapitalerhöhung beim fünftgrößten japanischen Autohersteller Mazda Motor Corp. von 25 auf 33,4 % bei gleichzeitiger Übernahme der unternehmerischen Regie. Erwähnt sei auch das 1996 vereinbarte joint venture in Weißrussland (Werkseröffnung im Juli 1997), an dem Ford mit 51 % beteiligt war. Für Schlagzeilen sorgte im Sept. 1996 ein Tarifabkommen mit der Auto-Gewerkschaft United Auto Workers (UAW), in dem für 95 % der 105.000 gewerkschaftlichen Ford-Beschäftigten eine Beschäftigungsgarantie gegen Lohnzugeständnisse ausgehandelt wurde. In seinen Bemühungen um eine Mehrheitsbeteiligung am angeschlagenen koreanischen Automobilhersteller Kia Motors Corp. hatte der Ford-Konzern allerdings gegenüber dem koreanischen Konkurrenten Hyundai das Nachsehen.

T. schied Ende 1998 im Alter von 65 Jahren aus dem operativen Management des Ford-Konzerns aus. Neuer Chairman des Konzerns wurde William Clay Ford jr., mit dem erstmals wieder ein Mitglied der Ford-Familie, die immer noch rd. 40 % der Aktien hielt, eine Führungsposition übernahm. Präsident und Chief Executive wurde der bisherige geschäftsführende Vizepräsident Jacques Nasser, der sich als erfolgreicher Kostendrücker für diesen Posten empfohlen hatte. Einen Nachfolger eigener Wahl hatte T. nicht durchsetzen können. In die Endphase der Amtszeit T.s fielen noch die Vorverhandlungen für die spektakuläre Übernahme des norwegischen Elektroauto-Spezialisten Pivco Industries (Jan. 1999) und der Pkw-Sparte des schwedischen Autoproduzenten Volvo (Febr. 1999). Im Okt. 2001 wurde T. non-executive Chairman des britischen Chemiekonzerns ICI.

Familie

T. war verheiratet und hatte vier Kinder. Er starb am 25. April 2005 im Alter von 71 Jahren nach kurzer Krankheit im englischen Yorkshire.

Mitgliedschaften

Mitgliedschaften/Ämter: T. bekleidete Aufsichtsratsposten bei IBM, ICI und bei der New York Stock Exchange. Seit 1999 war er Mitglied des britischen Oberhauses.



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