Die Odyssee Zoltan Lunkas mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft als Happy-End gibt Stoff für einen Film ab - je nach Veranlagung zu verstehen als rührseliger Familienstreifen oder als Abenteuerfilm. Geboren wurde der kleine, nur 1,60 m große Fliegengewichtsboxer im rumänischen Siebenbürgen als Sohn einer ungarischstämmigen Mutter und eines deutschstämmigen Vaters. Als Angehöriger einer Minderheit in seiner Heimat allenfalls unwillig geduldet, machte er sich 1990 auf in den Westen. In Zirndorf angekommen, scheiterte sein erster Versuch der Einbürgerung in Deutschland jedoch. Im Kofferraum eines Autos flüchtete Lunka nach Österreich, wo er für Mauenkirchen in der Nähe von Salzburg boxte.
Vom Hallenser Urgestein Siegfried Mehnert als "Juwel" enttarnt, lotste ihn der SV Halle im Herbst 1993 jedoch wieder nach Deutschland, nach Halle. Trotzdem gab es wieder Probleme mit seiner Einbürgerung. Erst am 30. September 1994 erhielt Lunka den heiß ersehnten deutschen Paß. Vor der Weltmeisterschaft 1995 in Berlin gefragt, was denn der bewegendste Tag ...