Der gebürtige Sachse Wolfgang Nitschke aus Waldenburg bei Glauchau bezeichnete sich selbst ungeniert als "Wildsau" (Der Ringer, 4/1997), wenn es um seine größte Passion, den Ringkampfsport geht. Als einer der besten, vor allem aber unerschrockensten Kämpfer, die im Erzgebirge heranwuchsen, brachte es der Welter- und Mittelgewichtler (Klassen bis 74 und bis 82 kg) im freien Stil bis zum EM-Zweiten. Noch erfolgreicher aber war er später im Trainerberuf. Als DDR-Freistiltrainer und nach der Wende in gleicher Funktion beim vereinten Deutschen Ringer-Bund (DRB) sammelte er 106 Medaillen bei Olympia, WM und EM. Zunächst zum Sportdirektor des DRB befördert, holte Nitschke 2005 die DDR-Vergangenheit in Gestalt einer lückenhaften Stasiakte ein. Mit einer Abfindung entlassen, heuerte er 2006 beim chinesischen Ringer-Verband an.
Laufbahn
In der Kleinstadt Waldenburg wird die Ringertradition seit langem hochgehalten. Bereits mit sieben Jahren begann Wolfgang Nitschke 1954 bei Traktor Waldenburg mit dem Ringen. 1965 wurde er als Dritter der DDR-Jugendmeisterschaft zum SC Leipzig delegiert, wo die DDR-Freistil-Elite trainierte. Dort "entdeckte" ...