Wolfgang Köhler wurde am 21. Jan. 1887 in Reval geboren. Er studierte Medizin, Psychologie und Physiologie und habilitierte sich im Jahre 1911 als Privatdozent für sein Fach an der Universität Frankfurt a.M. Als solcher erwarb er sich in den ersten Jahren nach dem 1. Weltkrieg durch seine Intelligenzprüfungen an den Affen in Teneriffa einen Namen (Affen-Köhler) und gab seinen wissenschaftlichen Bericht über diese Versuche und ihre Ergebnisse in einer im Jahre 1917 veröffentlichten Arbeit "Intelligenzprüfungen an Menschenaffen" (2. Aufl. 1921) wieder. Mit diesen Untersuchungen, mit denen er nachwies, daß Menschenaffen einsichtig handeln können, revolutionierte K. die vergleichende Psychologie. Sein Verdienst war es, der bis dahin herrschenden, auf die Herausarbeitung psychischer Elemente gerichteten Denkweise der Psychologie die Suche nach übergreifenden Strukturen gegenübergestellt zu haben. Nicht Assoziation, sondern Organisation war der Grundbegriff seiner Psychologie.

Im Jahre 1921 erhielt er eine ordentliche Professur in Göttingen und lehrte dann von 1922 bis 1935 an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin, deren Psychologisches Institut er gleichzeitig leitete. ...

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