Wjatscheslaw Platonow gilt als ein Mann des trockenen Humors. Sein Ausspruch "Punkte stinken nicht" wurde bei den Volleyball-Europameisterschaften der Männer 1991 in Deutschland zum geflügelten Wort. Als Trainer der damals noch sowjetischen Nationalmannschaft hatte es sich Platonow zur Aufgabe gemacht, die ruhmreichen Traditionen des sowjetischen Volleyballs wieder aufleben zu lassen. In den Jahren von 1977 bis 1986 hatte die Auswahl der UdSSR unter seiner Leitung bei nahezu allen bedeutenden internationalen Turnieren das Parkett als Sieger verlassen. Der Olympiasieg 1980, zwei Weltmeistertitel, zwei Weltpokalgewinne sowie fünf Europameistertitel ergeben eine Bilanz, die in der Geschichte des Volleyballsports einmalig ist.
Doch als sich im sowjetischen Verband - auch auf Grund der sehr rabiaten Trainingsmethoden - die Kritik an Platonow mehrte, wurde dieser Ende 1986 von seinem Amt entbunden. Nach den Ursachen für diesen Rausschmiß befragt, antwortete er in einem Interview mit der Deutschen Volleyball-Zeitung im Dezember 1988: "Das hatte mehrere Gründe. Zum einen mußte ich eine Operation über mich ergehen lassen. Dann kam das Sportkomitee mit mir nicht ...