Willy Daugs
WaffenspekulantNation: |
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Internationales Biographisches Archiv 06/1958 vom
Willy Daugs soll im ersten Weltkrieg angeblich Angehöriger des Richthofen-Geschwaders gewesen sein, im zweiten soll er sowohl mit Admiral Canaris als auch mit Marschall Sokolowski verhandelt haben. Seine Nationalität war lange nicht festzustellen. Erst in einem großen Prozeß, der im November 1948 in Stockholm vor dem dortigen Stadtgericht durchgeführt wurde und in dessen Mittelpunkt D. und seine Waffenlieferungen standen, ergab sich, daß dieser deutscher Herkunft ist und sich jetzt als staatenlos bezeichnet.
Im Jahre 1937 kam D. mit einem kleinen Vermögen nach Finnland, wo er sein Kapital in Voraussicht kommender Dinge in der finnischen Waffenfabrik Tikkakoski investierte. Bald darauf besaß er die Aktienmajorität dieses großen Unternehmens und sein Anteil belief sich schließlich auf eine Million Schwedenkronen. D. lieferte Waffen an alle, die danach verlangten, an die finnische Armee, an die dänische und norwegische Widerstandsbewegung und an die SS für Hitlers Leibgarde. Gleichzeitig machte er aber auch mit den Alliierten Geschäfte mit Suomi-Maschinenpistolen, die ihm große Dollargewinne einbrachten. D. hat aber Waffenlieferungen während des Kriegs auch nach Kroatien, Bulgarien und Griechenland organisiert. Da seine Manipulationen sich auf die Dauer nicht geheimhalten ließen, ...