Walter Kolb wurde am 22. Jan. 1902 in Bonn geboren. Er besuchte die Volksschule und darauf bis zur Reifeprüfung das Gymnasium in seiner Heimatstadt. Darauf folgten acht Semester Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Bonn und München. In den Jahren 1924 bis 1933 war K. sodann im öffentlichen Dienst tätig als Gerichts - und Regierungsreferendar, Assessor, Regierungsrat und Landrat. Seit dem Jahre 1920 war K. Mitglied der Sozialdemokratischen Partei. Daraus ergab sich für ihn ein offenes aktives Eintreten für die Demokratie und die Weimarer Verfassung. Er wurde ferner der Gründer und später Ehrenvorsitzender des Deutschen Republikanischen Studentenbundes und Bundesvorstand des Reichsbanners Schwarzrotgold.

Eine solche Vergangenheit drückte K. in den Augen des im Jahre 1933 zur Macht kommenden Nationalsozialismus den Stempel der "politischen Unzuverlässigkeit" auf. So wurde er alsbald aus dem Staatsdienst entlassen. Die Zeit von 1934-1941 überbrückte er durch Eröffnung einer Anwaltspraxis in Bonn, doch konnte er von sich sagen, dass er daneben für seine Überzeugung durch wiederholte Gestapohaft und durch sechs Gefängnisse ...

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