Vitus B. Dröscher
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Internationales Biographisches Archiv
Ergänzt um Nachrichten durch MA-Journal bis KW
Vitus Bernward Dröscher, ev.-luth., wurde am 15. Okt. 1925 in Leipzig geboren. Sein Vater, Dr. Gustav Dröscher, war Stadtbibliotheksdirektor.
Bereits im Alter von neun Jahren veröffentlichte D. eine Geschichte mit einer persönlichen Tier-Erfahrung. Er berichtete darin von einer Taube, die sich auf der Flucht vor einem Habicht in sein Zimmer verirrt hatte und danach einen Sommer lang bei stets geöffnetem Fenster bei ihm blieb. Nach dem Besuch der Schulen studierte D. 1948-1952 an der Technischen Universität Hannover zunächst Elektrotechnik. Weitere Studien in Psychologie und Biologie folgten.
Bis 1954 war D. als Ingenieur bei der Atlas-Werke AG in Bremen berufstätig. Er arbeitete dort im elektronischen Entwicklungslabor. Zu dieser Zeit kam es zu einer Begegnung mit dem Tiefseeforscher Hans Hass, dem er eine Unterwasser-Schallanlage bauen sollte. Über das Projekt schrieb er in einer Zeitung und überzeugte damit direkt den Chefredakteur, der ihm eine Kolumne anvertraute. D. wechselte den Beruf und ist seither als freiberuflicher Publizist und Buchautor mit der Verhaltensforschung bei Tieren und Sinnesphysiologie befasst.
D. veröffentlichte in seiner bislang ein halbes Jahrhundert währenden Laufbahn über 30 Bücher über das Verhalten und die Sinnesleistungen von Tieren, die bis heute eine Gesamtauflage von mehreren Millionen erreichten. Teilweise wurden sie in mehr als 17 Sprachen übersetzt und international ausgezeichnet. Die Fachkritik lobte an seinen publizistischen Arbeiten vor allem die Gabe, relevante wissenschaftliche Forschung in allgemeinverständlicher Sprache darzustellen. Zahllose Beiträge zu Tierthemen verfasste D. außerdem als ständiger Mitarbeiter großer Tageszeitungen wie der ZEIT, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Welt am Sonntag sowie des Nordwestdeutschen Rundfunks (NDR). Darüber hinaus gestaltete er Fernsehserien, so 1992 im Privatsender SAT.1, für den er die Reihe "Dröschers Tierwelt" produzierte. In jeder der neun Folgen stellte er eine Tierart in ihrem natürlichen Lebensraum vor.
In seinem umfassenden Gesamtwerk hat D. mehr als 5.000 Tiere charakterisiert, ihre Lebensart und Lebensräume dargestellt und dabei oft überraschende neue Fakten entdeckt. Zahlreiche Expeditionen, auf denen D. von seiner Frau Helga begleitet wurde, führten ihn u. a. nach Afrika, Nepal, Indien, Australien, Mittel- und Südamerika und Madagaskar.
D. war seit 1955 mit Helga, geb. Oppermann, verheiratet und hatte vier Kinder: Lutz (geb. 1959), Nicola (geb. 1961), Ariane (geb. 1964) und Till (geb. 1964). Er lebte in Hamburg.
9. November 2010: Der deutsche Autor
Veröffentlichungen u. a.: "Klug wie die Schlangen" (62), "Magie der Sinne im Tierreich" (66), "Die freundliche Bestie" (68), "Sie töten und sie lieben sich" (74), "Die Tierwelt unserer Heimat" (78), "Überlebensformel - Wie Tiere Umweltgefahren meistern" (79), "Ein Krokodil zum Frühstück" (80; Neuaufl. 97), "Nestwärme. Wie Tiere Familienprobleme lösen" (82), "Wiedergeburt. Leben und Zukunft bedrohter Tiere" (84), "Tierwanderungen" (85), "Wie menschlich sind Tiere?" (85), "Geniestreiche der Schöpfung. Die Überlebenskunst der Tiere" (86), "Tiere wie sie sehen, hören fühlen" (86), "... und der Wal schleuderte Jonas an Land. Die Tierwunder der Bibel" (87), "Tiere in ihrem Lebensraum" (88), "Sie turteln wie die Tauben" (88), "Menschenaffen" (91), "Rettet die Elefanten Afrikas" (91; Herausgeber), "Die Welt, in der die Tiere leben" (91), "Tierisch erfolgreich. Überlebensstrategien im Tierreich" (94), "37 Weltreisen zu Tieren von Pol zu Pol, von Amerika über Afrika und Indien bis Australien und Neuseeland", "König Salomons Ring" (97).
D. erhielt 1965 den Theodor-Wolff-Preis. Im Sept. 2000 verlieh der Senat der Hansestadt Hamburg an D. die Medaille für Kunst und Wissenschaft.
D. war stellv. Vorsitzender der Aktion "Rettet die Elefanten Afrikas", Initiator und Leiter des Sven-Simon-Wettbewerbs "Jugend schützt Umwelt", Schirmherr der Aktion "Fischadlerschutz", Mitglied der Freien Akademie der Künste in Hamburg und Ehrenmitglied des Albert-Schweitzer-Vereins von Argentinien.
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