Mit Vittorio Brambilla starb im Frühsommer 2001 einer der ungestümsten und wildesten Piloten in der Geschichte der Formel 1. Dabei entsprach seine Fahrweise so gar nicht seinem Charakter, denn der Italiener war abseits der Rennstrecken ein ausgesprochen liebenswürdiger Zeitgenosse, der allen Spott und Hohn, der über ihm ausgeschüttet wurde, wegsteckte und seiner geraden Linie stets treu blieb. Nach seinem einzigen Grand-Prix-Sieg 1975 in Österreich feierte der "sanfte Gorilla" (MSA, 29.5.2001) zwar überschwänglich, blieb aber darüber hinaus im Erfolg - und den hatte er letztlich nicht gerade in überreichem Maße - stets bescheiden. Als er seine Laufbahn beendete, nahm kaum jemand Notiz davon, bei seinem Tod war es ähnlich.
Laufbahn
Dass Vittorio Brambilla zum Motorsport kam, lag nahe, da seine Wiege unmittelbar in der Nähe der Rennstrecke von Monza stand. Papa Brambilla betrieb zudem eine Autowerkstatt, und dort machten seine beiden Söhne die Mechanikerlehre. Der Rennbazillus erfasste zuerst Ernesto, den Älteren, der Motorradrennen bestritt, schließlich aber auf vier Räder ...