Viktor von Kohlenegg wurde am 6. Februar 1872 in München geboren. Sein Vater, mit dem Adelsnamen Kohl von Kohlenegg, war Offizier, dann Schriftsteller und Theaterintendant. K. verlebte seine Jugend in Saalfeld in Thüringen und bezog nach bestandenem Abiturium die Universität Berlin. Hier begann er um 1900 zu schreiben. Er war damals durchaus lyrisch gestimmt und von melancholischer Innerlichkeit. Bald aberlernte er mit geweitetem Blick das Leben betrachten, zum Gefühl gesellte sich eine gesunde Ironie und so entwickelte sich allmählich der ihm eigene Stil seiner Grossstadtgeschichten. Mit besonderer Liebe zeichnet er seine Frauengestalten, die er mit mädchenhaftem Reiz umgibt und dennoch zu arbeitsmuti en, tapferen Gegenwartsmenschen werden lässt. Nicht mit Unrecht ist er der epische Gestalter der Berlinerin genannt worden, immer wieder schildert er sie, wie sie sich mit menschlicher Tüchtigkeit und weiblichem Instinkt im Alltagskampf durchsetzt. Hierzu sind besonders zu nennen "Dorchen", "Ehe im Schatten", "Paul Utes Frau", "Eifersucht", "Die Treppe" und "...

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