Stephanie Ortwig (SG Remscheid) war die Aufsteigerin des Jahres 1988 im bundesdeutschen Schwimmsport. Mit 15 Jahren gewann sie drei nationale Meistertitel, holte bei den Jugend-Europameisterschaften je zwei Gold-, Silber- und Bronzemedaillen und belegte bei den Olympischen Spielen in Seoul als Jüngste der Frauen-Mannschaft dreimal Platz sieben. Die Stiftung Deutsche Sporthilfe, die das Talent seit Oktober 1986 fördert, wählte sie nach diesen Erfolgen zum "Junior-Sportler des Jahres 1988".
Die 1,79 m große und 60 kg leichte Schülerin gilt als ausgesprochene Stilistin. Angesichts ihrer perfekten Technik und ihrer eleganten Art, durchs Wasser zu gleiten, urteilte DDR-Chefcoach Wolfgang Richter bei der Jugend-Europameisterschaft 1988 in Amersfoort: "Sie würde gut auch in unser Team passen." Zu ähnlichen Leistungen, wie die DDR-Athletinnen sie vollbringen, fehlen ihr und den bundesdeutschen Schwimmerinnen jedoch, wie sie selbst glaubt, die Rahmenbedingungen: "Erst wenn wir deren optimale Voraussetzungen haben, könnten wir eines Tages auch aufholen." Da ihre Eltern das Schwimmbad-Restaurant in Remscheid-Lennep bewirtschaften, hat ...