Als zweiter Fachverband innerhalb des Deutschen Sportbundes berief der Deutsche Volleyball-Verband (DVV) am 5. Mai 1995 mit Steffie Schnoor eine Frau an seine Spitze. Ohne Gegenstimme wurde die CDU-Politikerin aus Mecklenburg-Vorpommern zur neuen Präsidentin gewählt. Sie trat damit die Nachfolge des nach vier Jahren ausscheidenden Rolf Andresen an, in dessen Amtszeit der DVV in die schwerste Krise seiner 40jährigen Geschichte geraten war. Für die Volleyballer ist die Schwerinerin jedoch ein völlig unbeschriebenes Blatt. "Ich kenne die Dame nicht. Aber vielleicht ist eine Quereinsteigerin jetzt das Richtige für den DVV", meinte etwa Bayerns Volleyballchef Eberhard Greif.
Steffie Schnoor ist eine echte "Berliner Pflanze", geboren im Stadtteil Wedding. Mit sechs Jahre zog sie mit ihrer Familie in den Bezirk Neukölln, wo sie auch das Abitur machte. Danach studierte sie in Freiburg Englisch und Technisches Werken. Bereits während des Studiums und noch ohne Examen unterrichtete sie mit eingeschränkter Lehrbefugnis ...