Stanislawa Walasiewicz (Walasiewiczowna) war eine der herausragenden Erscheinungen in der Frauen-Leichtathletik der dreißiger Jahre. Die in den USA lebende Polin, die in den Staaten unter dem Namen Stella Walsh antrat, wurde 1932 in Los Angeles Olympiasiegerin und gewann vier Jahre später in Berlin Olympiasilber. Noch nach dem Zweiten Weltkrieg trat die vielfache US-Meisterin für ihre alte Heimat an, ehe sie 1947 durch ihre Heirat die amerikanische Staatsbürgerschaft erwarb. Anlässlich ihres tragischen Todes bei einem Raubüberfall im Jahre 1980 wurde enthüllt, dass die Ausnahmeathletin eigentlich keine Frau war, sondern ein Hermaphrodit, was ihre Leistungen natürlich in einem anderen Licht erscheinen ließ.
Laufbahn
Stanislawa Walasiewicz begann als 16-jährige Exil-Polin in den USA mit der Leichtathletik und bestritt bereits ihre ersten Wettkämpfe 1927 unter dem Namen Stella Walsh. Sie gewann zwar einen Wettkampf um einen Startplatz im US-Olympiateam, hatte allerdings als Nichtamerikanerin keine Chance auf einen solchen, zumal eine Einbürgerung ...