Marian Wozniak
Geburtstag: |
|
Nation: |
|
Geburtstag: |
|
Nation: |
|
Internationales Biographisches Archiv
Marian Wozniak wurde am 2. März 1936 in Dabrowica in Wolhynien (Ostpolen, heute zur Sowjetunion gehörend) geboren. Er stammt aus einer zur Intelligenzschicht gehörenden Familie.
Nach dem Schulbesuch studierte er an der Wirtschaftsakademie in Posen (Poznan), die er 1957 mit einem akademischen Grad verließ.
Im Anschluß daran arbeitete er in der Wojwodschafts-Plankommission in Zielona Gora. 1961 wechselte er als Chef der Investitionsabteilung der Masowischen Raffinerie und Petrochemischen Werke nach Plock (zwischen Thorn und Warschau). Von 1965-67 war er stellv. Direktor des großen Unternehmens Petrobudowa in Plock.
1967 ging er in die Kommunalpolitik und leitete bis 1970 den Volksrat der Stadt Plock. 1970 wurde W., inzwischen hauptamtlicher Funktionär, nach Warschau versetzt, wo er rasch politische Karriere machte. Bis 1973 war er stellv. Vorsitzender des Volksrats der Stadt Warschau, anschließend Mitglied des Stabes der Staatlichen Plankommission, in der er die Abteilung für lokale Wirtschaft, fünf Jahre lang bis 1979, leitete.
1979 ging W. wieder in die Provinz, zunächst bis 1981 als Wojwode (Verwaltungschef) der Wojwodschaft Siedlce, dann als Erster Sekretär des Parteikomitees der Wojwodschaft Siedlce/Ostpolen.
Die umstürzenden innenpolitischen Ereignisse der Jahre 1980/81 verhalfen W. zu einem kometenhaften Aufstieg in der Partei-Hierarchie. Kaum einen Monat nach seiner Ernennung zum Parteichef in Siedlce folgte seine Wahl in das ZK-Sekretariat auf dem 9. Parteitag im Juli 1981 mit der Zuständigkeit für Fragen der Wirtschaft und Industrie. In dieser Funktion ein Jahr lang tätig, wählte man ihn 1981 auch zum Vollmitglied des ZK und stellv. Vorsitzenden der Kommission für Wirtschaftsreform und Wirtschaftspolitik.
Nach Verhängung des Kriegszustandes im Dez. 1981 und der nachfolgenden Unterdrückung der "Solidarität" und anderer oppositioneller Kreise gehörte W. zum engeren Umkreis des neuen Parteichefs (und Ministerpräsidenten) General Jaruzelski. Seine Bedeutung wurde unterstrichen durch die Wahl zum Kandidatmitglied des Politbüros im Febr. 1982, der die Vollmitgliedschaft bereits im Juli 1982 folgte. Im Juni 1982 verließ W. Siedlce endgültig und löste Stanislaw Kociolek als Parteichef in Warschau ab.
Nach den Sejm-Wahlen vom Okt. 1985 baute die Parteiführung die außerordentlichen Maßnahmen zur Begegnung der innenpolitischen Krise weiter ab. General Jaruzelski gab das Amt des Ministerpräsidenten an Zbigniew Messner ab und übernahm den Posten des Staatsratsvorsitzenden. Gleichzeitig erfolgten weitere wichtige personelle Veränderungen in Partei und Regierung. Sensationell wirkte der Rückzug von Stefan Olszowski aus Politbüro und Regierung. Aus Gesundheitsgründen gab Kaziermierz Barcikowski sein Amt als ZK-Sekretär auf. Die Lücke füllte W., der seinen Posten in Warschau abgab und im Sekretariat des ZK für allgemeine Fragen der Wirtschaft und die Parteiorganisation zuständig wurde. Er ist auch Mitglied der ZK-Kommission, die ein Langzeitprogramm für die Partei auszuarbeiten hatte. Als Mitglied des Politbüros und des Sekretariats des ZK verfügte W. über erheblichen Einfluß. Um so überraschender kam im Juni 1988 die Absetzung des bisher hochangesehenen Parteifunktionärs W., die wie weitere wichtige personelle Veränderungen in der Parteihierarchie hingenommen wurde. Allgemeine Verdrossenheit und Resignation als Folge der Protestbewegungen von Arbeitern und Studenten Anfang Mai 1988 machten Beobachter dafür verantwortlich.
Auszeichnungen: Ritterkreuz des Ordens Polonia Restituta u.a.m.
c/o Polska Zjednoczona Partia Robotnicza Nowy Swiat 6 PL-00497 Warszawa