Siegfried Melchinger war der Sohn eines Postamtmanns. In seiner Geburtsstadt Stuttgart besuchte er das Eberhard-Ludwigs-Gymnasium und studierte nach dem Abitur an den Universitäten Tübingen und München Germanistik und klassische Philologie. 1927 promovierte er mit einer Dissertation über "Die Dramaturgie des Sturm und Drang" zum Dr. phil. und legte das Staatsexamen ab. Anschließend wandte er sich aber dem Journalismus zu und war als Redakteur und Kritiker in Stuttgart, Frankfurt, Berlin (1940-41), Wien (1941-48), München (1951-52) und wieder Stuttgart tätig. Am Zweiten Weltkrieg nahm M. von 1940-42 als Infanterist (zuletzt Gefreiter) teil und wurde vor Stalingrad verwundet.

Von 1948-50 war M. als Chefdramaturg und stellv. Direktor des Theaters in der Josefstadt in Wien tätig, wo er bereits in den letzten Kriegsjahren Schauspielkritiken für das "Neue Wiener Tagblatt" geschrieben hatte. Von 1953-62 leitete er das Feuilleton der "Stuttgarter Zeitung", das unter ihm zu einem "überregional geachteten Forum der kritischen Auseinandersetzung mit allen Künsten der Morderne wurde, vor ...

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