Kaum ein Eisschnellläufer polarisiert in der Szene so stark wie der US-Amerikaner Shani Davis. Immer wieder sorgte der eigenwillige Kufenflitzer für Diskussionsstoff, wie etwa bei den Olympischen Spielen 2006 und 2010, als er sich innerhalb des US-Teams ins Abseits manövrierte, aber dennoch zweimal Gold über 1.000 m holen konnte. Eisschnelllauf-Geschichte hatte er schon 2004 geschrieben, wurde er damals doch als erster Afro-Amerikaner Weltmeister in dieser Sportart. Seit diesem Triumph führt der Sieg über 1.000 m und 1.500 m bei allen großen Events stets über den "eigennützigen Einzelgänger" (Zeit-Online, 20.2.2010), der in seiner Anfangszeit auch ein exzellenter Shorttracker war, ehe er 2006 ganz auf die Langbahn wechselte und vor allem im Mittelstreckenbereich Spitzenergebnisse am Fließband herauslaufen konnte. Mit zwei Olympiasiegen sowie mehreren WM-Titeln, davon zwei im Großen Vierkampf, und einer Vielzahl von Siegen im Weltcup hatte er auch vor Olympia 2014 in Sotschi nach wie vor eine Ausnahmestellung ...