Sergej Alexandrowitsch Winogradow wurde 1907 geboren. Er studierte in Leningrad Geschichte und lehrte das gleiche Fach an derselben Universität zunächst als Dozent, später als Professor. Danach trat er in den auswärtigen Dienst der Sowjetunion ein und war zuerst von 1937-1939 stellv. Leiter der Westabteilung III des Volkskommissariats für Auswärtige Angelegenheiten.

Im Ausland wurde sein Name bekannt, als er 1940 als Botschaftsrat an die im Kriege außerordentlich wichtige Sowjetbotschaft in Ankara versetzt wurde. Noch im gleichen Jahr wurde er Botschafter in der Türkei. In den entscheidenden Jahren 1940-48 hat W. als Gegenspieler von Papen die sowjetische Mission in Ankara geleitet. 1946 spielte er eine wichtige Rolle bei den sowjet-russischen Forderungen nach Abtretung nordöstlicher türkischer Provinzen an die armenische und georgische Sowjetrepublik und nach sowjetischer Kontrolle der Dardanellen. Am 3. April 1948 kehrte er in das Moskauer Außenministerium zurück und leitete hier die 1. Europäische Abteilung, zu deren Bereich Westeuropa gehörte.

Als im Zuge der Umbesetzung auf den diplomatischen Außenposten nach Stalins Tod im Frühjahr und Sommer 1953 auch Botschafter Pawlow in Paris abberufen ...

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