Sean Kelly

Als der Ire Sean Kelly 1994 nach 18 Profijahren seine Karriere beendete, konnte er auf Erfolge in nahezu allen großen Rennen zurückblicken. So stehen Triumphe in klassischen Rennen wie der Lombardei-Rundfahrt, Mailand-San Remo, Lüttich-Bastogne-Lüttich, Paris-Roubaix, Paris-Tours und Gent-Wevelgem ebenso zu Buche wie Siege in der Frühjahrs-Etappenprüfung Paris-Nizza, die er von 1982 bis 1988 siebenmal in Serie gewann, der Tour de Suisse, der Spanien-Rundfahrt und Etappen in der Tour de France. Allein schon diese (unvollständige) Aufzählung zeigt, daß der Ire, der 1976 als Amateur auf den Kontinent kam und im Frühjahr 1977 seine Aufwartung in der Profiszene machte, einer der vielseitigsten Cracks des modernen Radsports war. Sein Einsatz war dabei stets durch absoluten Siegeswillen gekennzeichnet.

Sean Kelly freundete sich kaum mit Männern aus der Radsportszene an. Dafür war und blieb er stets zu verschlossen. Selbst nach großen Erfolgen konnten ihm die Journalisten kaum einige Worte entlocken. Für Kelly war das Siegen so selbstverständlich, daß man darüber nicht groß zu reden brauchte. Selbst der irische Reporter David Walsh ...