Rudolf Paul
Jurist und fr. thüringischer Politiker; Prof., Dr.jur.Geburtstag: | 30. Juli 1893 Gera |
Todestag: | 28. Februar 1978 Frankfurt/M. |
Nation: | Deutschland - Bundesrepublik |
Geburtstag: | 30. Juli 1893 Gera |
Todestag: | 28. Februar 1978 Frankfurt/M. |
Nation: | Deutschland - Bundesrepublik |
Internationales Biographisches Archiv 32/1983 vom
Rudolf Paul stammte aus Gera und war Sohn eines Baumeisters. Er besuchte das Realgymnasium seiner Vaterstadt und studierte dann an den Universitäten Leipzig und Berlin Rechts- und Staatswissenschaften. 1919 machte er das Referendarexamen, promovierte und schloß daran das Assessorexamen (1922).
Über den Rahmen seiner juristischen Tätigkeit hinaus wurde P. dann bekannt, als er 1923 als politischer Staatsanwalt in Thüringen vielfach gegen den Nationalsozialismus und in Verbindung damit gegen die Schwarze Reichswehr auftrat. Auf Grund dauernder Gegensätze zur Regierung trat P. dann aus dem Staatsdienst aus und wurde Rechtsanwalt. Unmittelbar nach der sog. Machtübernahme durch den Nationalsozialismus wurden P. im Jahre 1933 Notariat und Anwaltschaft entzogen und außerdem wurde über ihn die Beschlagnahme seines gesamten Vermögens und das Verbot der Ausübung jeglichen Berufs verhängt. Er lebte darauf in den weiteren Jahren des NS-Regimes in der Abgeschiedenheit eines Bauernhofes im Kreis Stadtroda. Während der Verfolgung durch die Nationalsozialisten trennte sich P. im gegenseitigen Einverständnis von seiner ersten Frau, die Jüdin war und später ...