Rudolf Herrnstadt
dt. Politiker und Journalist (DDR); SEDGeburtstag: | 18. März 1903 Gleiwitz |
Todestag: | 28. August 1966 Halle |
Nation: | Deutschland (DDR) |
Geburtstag: | 18. März 1903 Gleiwitz |
Todestag: | 28. August 1966 Halle |
Nation: | Deutschland (DDR) |
Internationales Biographisches Archiv 47/1992 vom
Ergänzt um Nachrichten durch MA-Journal bis KW 11/2008
Rudolf Herrnstadt, Sohn eines sozial stark engagierten Rechtsanwaltes und SPD-Stadtverordneten, wuchs in Gleiwitz (poln. Gliwice) auf.
Nach dem Abitur am Humanistischen Gymnasium in Gleiwitz, das er gemeinsam mit seinem Jugendfreund Lothar Bolz, dem späteren DDR-Außenminister, besuchte, begann er 1921 ein Jurastudium in Berlin und Heidelberg, brach dieses jedoch ein Jahr später zugunsten einer journalistischen Laufbahn wieder ab. Bis 1924 arbeitete H. als Praktikant in den Oberschlesischen Zellstoffwerken in Krappitz.
Nach vierjähriger Tätigkeit als Lektor in Berliner Verlagshäusern erhielt er, inzwischen über vielfältige Kontakte zu linksorientierten Intellektuellen und Künstlern verfügend, im Sommer 1928 eine Anstellung beim linksliberalen "Berliner Tageblatt". Hier gehörte er nicht nur zum Kreis der von Chefredakteur Theodor Wolff geförderten Redakteure, sondern lernte auch Carl von Ossietzky und seine spätere Lebensgefährtin Ilse Stöbe kennen, die - KPD-Mitglied und Mitarbeiterin von Wolff - 1942 von der Gestapo verhaftet und im Dezember desselben Jahres mit anderen verurteilten ...