Rudolf Harbig, einer der größten Mittelstreckler, den die deutsche Leichtathletik hervorgebracht hat, konnte sein sportliches Talent nicht zur vollen Blüte bringen. Er wurde wie viele Millionen anderer deutscher Männer ein Opfer des vom Faschismus entfachten Zweiten Weltkriegs und fiel wahrscheinlich am 5. März 1944 an der Ostfront. "Das Opfer seines Lebens war sinnlos", formulierte es seine 1962 verstorbene Ehefrau Gerda in ihrem 1955 erschienenen Buch "Unvergessener Rudolf Harbig". Geblieben aber sei die Erinnerung: "Rudi hat sich als Läufer in der Weltbestenliste der Leichtathletik wie als Mensch in den Herzen aller, die ihn kannten, ein Denkmal gesetzt." Harbig, der "seiner Zeit um Jahre voraus" war (FAZ, 6.11.1993), überzeugte in den Jahren zwischen 1936 und 1941 durch mehrere Weltrekorde, deutsche und Europameistertitel und blieb in 47 Rennen über 800 m ungeschlagen. Seine 1939 aufgestellte Weltbestleistung über ...