Schiedsrichter Rudolf "Rudi" Glöckner besaß ein Privileg, das ihm zu Lebzeiten keiner seiner pfeifenden Landsleute aus Ost und West streitig machen konnte - er war der bisher einzige deutsche Referee, dem die Auszeichnung zuteil wurde, das Endspiel einer Fußball-Weltmeisterschaft zu leiten. Das war 1970, als er beim Finalspiel zwischen Brasilien und Italien (4:1) der "Mann an der Pfeife" war. Glöckner, der "sich im Laufe der Jahre ein klares, konsequentes Auftreten angeeignet und damit bei den Spielern Autorität verschafft" (Elf. Fußballweltzeitschrift, Nr. 6/1987) hatte, war, wie das Fachblatt kicker (28.1.1999) in einer kurzen Laudatio aus Anlass seines Todes schrieb, "ein Freund der Spieler. Den Holzer bestrafte er, den Techniker schützte er, dem Meckerer verzieh er".
Laufbahn
Rudi Glöckner wurde im wenige Kilometer südwestlich vor den Toren Leipzigs gelegenen Städtchen Markranstädt geboren. Im Schüler- und Jugendalter war er aktiver Fußballer, spielte meist auf der Verteidigerposition. Seine ersten Vereine hießen Sportfreunde und Glückauf Markranstädt, ...