Rolf Aldag stand als aktiver Radprofi im Ruf, der "Inbegriff des mannschaftsdienlichen Fahrers" (Sport Bild, 10.10.2000) zu sein. Fast seine ganze Profikarriere lang war der Westfale für das Team Telekom (Team Telekom und T-Mobile Team) unterwegs und feierte mit dem Gewinn des Bergtrikots bei der Tour de France 2003 einen seiner größten Erfolge. Nach der Beendigung seiner aktiven Karriere übernahm der zehnmalige Tour-de-France-Teilnehmer im Jahr 2006 das Amt des Sportdirektors beim T-Mobile Team. Diesen Job behielt er auch, nachdem er im Mai 2007 öffentlich gemacht hatte, jahrelang mit EPO gedopt zu haben. Rückblickend sagte der Ex-Profi: "Für mich war es alternativlos. Ich kann mich nicht vor die jungen Rennfahrer stellen und denen ins Gesicht lügen" (Sport Bild, 6.7.2022). Aldag blieb mit Ausnahme eines Jahres als Funktionär im Triathlon (2012) dem Radsport treu. Er bekleidete bei mehreren WorldTour-Rennställen die Funktion des Sportlichen Leiters bzw. des Sportdirektors. ...