Roberto Visentini

Beim diesjährigen Giro d'Italia erlebte der italienische Radsport ein bislang nie gekanntes Desaster. Prominentester Beteiligter an diesem für die Fachwelt nicht überraschenden Geschehen war Vorjahressieger Roberto Visentini. An seiner Person lassen sich viele der Schwächen italienischer Pedaleure entdecken. Der Millionärssohn aus dem lombardischen Gardone Riviera hat das Geld nicht nötig - ca. 500.000 DM im Jahr -, das er als Kapitän des Carrera-Rennstalls verdient. Leider merkt man ihm dies des öfteren an. Gerade wenn es darauf ankommt, die letzten Reserven zu mobilisieren, wirft er sehr häufig das Handtuch. Auch fehlt ihm wie fast allen anderen italienischen Fahrern der für die absolute Weltspitze notwendige Ehrgeiz. Visentini ließ es bisher immer damit bewenden, beim Giro eine gute Figur zu machen. Dementsprechend sucht man sonstige gute Resultate vergebens. Doch selbst die Erfolge beim Giro gehen nur zur Hälfte auf sein Konto. Genauso wichtig war die bedingungslose Unterstützung seiner Mannschaft sowie die Mithilfe der Veranstalter.

Um den weiteren Prestigeverlust des Giro zu verhindern, konzipierten die Veranstalter seit langer Zeit wieder einmal ...