"Gott sei Dank, daß die Quälerei überstanden ist", meinte Robert Lechner erleichtert nach dem Gewinn der olympischen Bronzemedaille im 1.000-m-Zeitfahren. Der Oberbayer aus Bruckmühl in der Nähe Rosenheims hatte sich im Vorfeld der Olympischen Spiele zwar in die Weltspitze vorgearbeitet, aber nicht unbedingt zu den heißen Medaillenanwärtern gezählt. In Seoul fehlten ihm sogar nur 33/100 Sekunden zur Silbermedaille.
Robert Lechner ist mit 1,75 m Größe und 69 kg Gewicht eine eher schmächtige Gestalt, der man Erfolge in seiner kräftezehrenden Sportart gar nicht zutraut. Seine Stärken liegen auch mehr im psychischen Bereich. Udo Hempel, bis 1988 Bundestrainer, charakterisierte seinen Schützling als "mental sehr stark und sehr überzeugt von sich selber". Der bundesdeutsche Radfahrer-Präsident Werner Göhner meinte: "Der hat die bayrische Kraft, das bayrische Selbstbewußtsein."
Nach Abschluß der mittleren Reife verließ Robert Lechner die Schule, war bei der Bundeswehrförderkompanie in Köln-Longerich und lebte von der Sporthilfe und von Sponsorengeldern. Der bislang Ungelernte ...