Rigoberta Menchú
guatemaltekische Bürgerrechtskämpferin; Nobelpreis (Frieden) 1992Geburtstag: | 9. Januar 1959 Chimel/Provinz El Quiche |
Nation: | Guatemala |
Geburtstag: | 9. Januar 1959 Chimel/Provinz El Quiche |
Nation: | Guatemala |
Internationales Biographisches Archiv 31/2007 vom
Ergänzt um Nachrichten durch MA-Journal bis KW 37/2011
Rigoberta Menchú Tum, eine Quiché-Indianerin (Nachkommen der Mayas), wurde am 9. Jan. 1959 im Dorf Chimel im guatemaltekischen Hochland geboren. Über ihre Kindheit zirkulieren verschiedene Versionen. Nach Aussagen M.s war ihr Vater Vicente Menchú Pérez ein Kleinbauer und Landarbeiter ("Campesino"), der sich zusammen mit seiner Frau, Juana Tum Kótoja, und neun Kindern in den Erntezeiten als Wanderarbeiter und Tagelöhner auf Kaffee-, Baumwoll- und Zuckerplantagen unter sklavenähnlichen Zuständen verdingte. M. berichtete außerdem vom frühen Tod ihrer Brüder Nicolas (Unterernährung) und Felipe (Pestizidvergiftung), was sie später als einschneidendes Erlebnis für ihre weitere Entwicklung bezeichnete. Diese Beschreibung wurde später angezweifelt (s. u.).
Nach eigenen Angaben besuchte M. nie eine Schule, weil sie acht Monate im Jahr auf den Plantagen schuften musste, und war mit zwölf Jahren eine Zeitlang als Dienstmädchen im Belgisch-Guatemaltekischen Institut beschäftigt. Andere Versionen (v. a. David Stolls Buch, s. u.) berichten dagegen vom mehrjährigen, privilegierten Besuch zweier katholischer Internate, in denen M. mit den Ideen der Befreiungstheologie ...