Richard Pound galt einst in Insiderkreisen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) als "die logische Wahl nach Samaranch " (FAZ, 12.3.1999), scheiterte 2001 aber an dem Belgier Jacques Rogge. Der Kanadier war früher ein exzellenter Schwimmer, der seine Heimat 1960 bei den Olympischen Spielen in Rom vertrat und später Mitglied der kanadischen Hall of Fame wurde. Nach der Übernahme verschiedener Funktionärsposten in kanadischen und internationalen olympischen Gremien machte er sich vor allem einen Namen als "’harter Hund’ im IOC" (Hbg. Abl., 25.1.1999). Besondere Verdienste erwarb sich der Kanadier nach seinem Eintritt in das IOC 1978 zunächst als "Geldeintreiber": Er verkaufte die Übertragungsrechte um teures Geld und verhalf dem IOC so zu Milliarden-Einnahmen.
Als Vorsitzender der Untersuchungskommission übernahm Pound später allerdings eine völlig andere Rolle, die des Saubermannes, der sich mit Vehemenz daran machte, die Korruption im IOC zu bekämpfen und dem Geist der olympischen Idee neues ...