Reinhard Grindel, studierter Jurist, langjähriger politischer Korrespondent u. a. beim ZDF und ab 2002 Mitglied des Deutschen Bundestags für die CDU, wurde auf dem außerordentlichen Parteitag des Deutschen Fußball Bundes (DFB) im April 2016 zum neuen DFB-Präsidenten gewählt. Grindel versprach, nicht nur die oft widersprüchlichen Interessen des Profi- und Amateurfußballs bestmöglich zu vereinen, sondern kündigte vor allem umfassende Reformen und eine größtmögliche Transparenz im DFB an. Es blieben Lippenbekenntnisse. "Der neue DFB ist ganz der alte", schrieb die Schwäbische Zeitung (5.11.2016) und monierte u. a., dass der DFB unter Grindel wenig Interesse gezeigt habe, mitzuhelfen, die Korruptionsvorwürfe um die WM-Vergabe 2006 aufzuklären. Grindel, der zu keiner Zeit ein beliebter DFB-Präsident war, geriet stark in die Kritik in der Affäre um den zurückgetretenen Nationalspieler Mesut Özil 2018, als dieser Grindel persönlich angriff und dem DFB insgesamt rassistische Tendenzen vorhielt. Im ...