Im Schatten der seit einem Jahrzehnt dominierenden deutschen Hochspringer Mögenburg, Thränhardt und Nagel hat sich Ralf Sonn Zentimeter um Zentimeter an die Weltspitze herangesprungen. Obwohl ihm bei großen Wettkämpfen noch Härte und Nervenstärke fehlt, ist er inzwischen in die Rolle des Mitfavoriten hineingewachsen. Vor allem die Steigerung auf 2,39 m im Winter 1991 in der Schöneberger Sporthalle beim Springer-Meeting in Berlin bedeutete für den Weinheimer ("Das Flair, das den Hochsprung umgibt, ist wie eine Droge") den endgültigen Durchbruch.
"Zwei Drittel Sport, ein Drittel Studium" - mit dieser Marschroute hatte sich der 1,97 m große und 85 kg schwere Medizinstudent in seine sportliche Laufbahn begeben. Trotz der gestiegenen sportlichen Anforderungen zog er auch sein Studium durch. So entschied er sich im Februar 1992 erst in letzter Minute, an den Hallen-Europameisterschaften in Genua teilzunehmen. Im Gepäck hatte er neben Sportschuhen auch Medizinfachbücher. Der Erfolg - die erste internationale Medaille - gab ...