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Alexander Wang

Alexander Wang

amerikanischer Modedesigner
Geburtstag: 26. Dezember 1983 San Francisco/CA
Nation: Vereinigte Staaten von Amerika (USA)

Internationales Biographisches Archiv 40/2023 vom 3. Oktober 2023 (fe)


Blick in die Presse

Herkunft

Alexander Wang wurde am 26. Dez. 1983 in San Francisco in eine chinesisch-amerikanische Familie geboren. Seine Eltern stammen aus Taiwan. Er hat zwei ältere Geschwister, Dennis und Theresa.

Ausbildung

W. besuchte die Harker School in San José , die Stevenson Highschool in Pepple Beach und die Drew School in San Francisco. Im Alter von 15 Jahren besuchte er einen Sommerkurs in Modedesign und veranstaltete auf der Hochzeit seines Bruders eine erste Modenschau mit 35 Outfits für seine neue Schwägerin. Mit 18 Jahren ging er nach New York City, wo er zwei Jahre an der Parsons Design School studierte (ohne Abschluss) und mehrere Praktika bei Zeitschriften wie Vogue und Teen Vogue absolvierte. Zudem ging er bei den Modedesignern Marc Jacobs und Derek Lam in die Lehre.

Wirken

Berufliche Anfänge und stilistische EinordnungBereits in seinem zweiten Jahr an der Designschule entwarf W. eine erste Kollektion aus Kaschmirpullovern, die von der Modepresse begeistert aufgenommen wurde. 2005 gründete er sein eigenes Label und kam mit einer Kollektion heraus, die hauptsächlich aus Strickwaren bestand. 2007 brachte er eine erste Gesamtkollektion für Damen auf den Markt, die ein großer Erfolg und ein Jahr später durch den CFDA/Vogue Fashion Fund mit einem Stipendium von 20.000 US$ belohnt wurde. 2008 folgten erstmals eigene Handtaschen-Entwürfe. Seine Mode fand sich bald in 650 Boutiquen rund um den Globus. 

Bald feierte die Modewelt W. als neues Wunderkind. Sein Markenzeichen wurde ein urbanes Design mit Basics vor allem in Schwarz, Weiß und Beige mit raffinierten Cut-outs. Inspiriert von Straßenmode sind seine Modelle schlicht, klassisch und mitunter androgyn. Gern greift er zu Materialien wie Neopren, Latex und Pelz sowie zu silbernes Accessoires wie Ketten oder Schnallen. Der als sehr diszipliniert geltende W. entwarf bald bis zu 30 Kollektionen pro Jahr.

Weitere Karriere2009 brachte W. seine Linie T by Alexander Wang für Damen und Schuhwaren heraus, ein Jahr später auch seine T-Linie für Herren. Eine tragfertige Kollektion für Herren folgte 2011. Im Februar des gleichen Jahres eröffnete er in New York City seinen ersten Flagship-Store, der zweite folgte 2012 in der chinesischen Hauptstadt Beijing, wo das Geschäft bald boomen sollte. Im Dez. 2012 wurde der Designer als Nachfolger von Nicolas Ghesquière parallel zu seiner eigenen Firma auch als Kreativdirektor des renommierten Modeunternehmens Balenciaga in Paris tätig, wo er bis Aug. 2015 für Accessoires und Bekleidung für Damen und Herren verantwortlich war. Das machte ihn auch zu einem der wichtigsten Designer in Paris. Allerdings monierte die Frankfurter Allgemeine Zeitung (7.11.2014) damals, seine Entwürfe für das Modelabel seien "zu brav und zu nah am Archiv". Zudem entwarf er 2014 eine hauptsächlich von Sportswear inspirierte Kollektion für den schwedischen Modegiganten H&M, die reißenden Absatz fand. 2016 folgte eine erste Schuhkollektion für den Sportartikelhersteller Adidas, 2018 eine Kooperation mit dem japanischen Modefilialisten Uniplo.

Der UnternehmerW. wurde von Anfang an in seiner unternehmerischen Tätigkeit durch seine Familie unterstützt. So wurde etwa sein Bruder bei ihm Finanzberater. Im Juni 2016 löste W. in seinem Unternehmen seine Schwägerin Aimie Wang als Geschäftsführerin und seine Mutter Ying Wang als Vorstandsvorsitzende ab, gab den Posten des Geschäftsführers aber bereits 2017 wieder an Lisa Gersh weiter.

2021 kam es insbesondere in den USA und in Europa zu finanziellen Einbrüchen wegen Vorwürfen sexueller Übergriffe (s. u.) gegen W., in deren Folge sich auch prominente Kundinnen, darunter Megan Fox und Gwyneth Paltrow, von ihm abwandten; das Chinageschäft blieb davon jedoch unberührt. Nach zweijähriger Pause kehrte Wang im April 2022 mit einer Herbstkollektion auf den Laufsteg zurück. Im späteren Verlauf dieses Jahres wurde bekannt, dass zwei neue chinesische Investoren in W.s Label einsteigen würden, wovon sich W. eine Verdopplung des Jahresumsatzes (bis dahin rund 200 Mio. US$) in fünf Jahren erhoffte.

SkandaleIm Dez. 2020 wurden Vorwürfe gegen W., der für ausschweifende Partys bekannt ist, laut, er habe Menschen in Clubs oder auf Partys sexuell belästigt und Drogen in ihre Getränke gemischt. Nachdem etwa das Model Owen Mooney damit an die Öffentlichkeit getreten war, äußerten sich weitere Betroffene, darunter die DJane Gia Garrison. Elf Betroffene ließen sich von einer Rechtsanwältin vertreten. Nachdem W. zunächst alle Vorwürfe bestritten hatte, entschuldigte er sich zwei Monate später - ob finanzielle Entschädigungen flossen, blieb zunächst unbekannt. 

Bereits in früheren Jahren war W. auch wegen schlechter Arbeitsbedingungen in seinen Betrieben in die Schlagzeilen geraten: Ein Mitarbeiter gab an, dass er mehr als 24 Stunden am Stück arbeiten musste, eine andere Angestellte berichtete von 90-Stunden-Wochen. Zu einem Prozess kam es jedoch nicht. Unbestätigten Medienberichten zufolge gab es außergerichtliche Einigungen.

Familie

W. lebt in New York City. Er ist homosexuell und engagiert sich in der sog. LGBTQ-Bewegung für die Rechte sexueller Minderheiten.

Auszeichnungen

Auszeichnungen u. a.: Council of Fashion Designers of America Award (08), Swarovski Womens Wear Designer of the Year (09), Swiss Textiles Award (09), Best Menswear Designer of the Year, GQ-Magazin (11).

Mitgliedschaften

Mitgliedschaften u. a.: The Business of Fashion, Council of Fashion Designers of America.

Adresse

c/o Alexander Wang Ltd., 386 Broadway, Fl 3, New York City, NY 10013, U.S.A., Tel.: +1 212 532 3103, E-Mail: corporate@alexanderwang.com, Internet: www.alexanderwang.com



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