"Ich bin nicht behindert, ich habe nur keine Beine" (Sport Bild, 25.7.2007), beschrieb sich einmal der unterschenkelamputierte Sprinter Oscar Leonard Carl Pistorius, der vor den Olympischen Spielen in Peking 2008 mit seinem Wunsch nach Teilnahme an "normalen" Sportwettbewerben die Leichtathletik-Szene spaltete. Während die einen die High-Tech-Prothesen des südafrikanischen Mehrfachweltrekordlers als "Techno-Doping" ansehen, sehen die anderen den Athleten als historischen Brückenbauer zwischen Behinderten- und Nichtbehinderten-Sport. Pistorius, mit seinem aufsehenerregenden Kampf um eine Teilnahme an den Olympischen Spielen zur "paralympischen Medienfigur" (SZ, 16.6.2008) geworden, errang nach dem Nein des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF vor dem Internationalen Sportgerichtshof im Frühjahr 2008 einen wichtigen juristischen Sieg, als er sein Startrecht erfolgreich einklagte. Im Behindertensport war er mit zahlreichen Erfolgen bereits zum Ausnahmeathleten avanciert. Nach den verpassten WM- und Olympiastarts 2008 und 2009 feierte der sich selbst auch gern "das schnellste Ding auf keinen Beinen" (Spiegel, ...