Zu den größten Überraschungen der Olympischen Spiele 1992 in Albertville gehörte der 1.000-m-Triumph des bis dahin wenig bekannten Eisschnelläufers Olaf Zinke. "Mir fällt es unheimlich schwer, überhaupt eine Einstellung zu diesem Resultat zu finden", meinte er kurze Zeit nach seinem Sieg, der auch für absolute Experten eine Sensation darstellte. Der 1,82 m große Sachse, ein gelernter Kfz-Schlosser, liebäugelte zu Beginn seiner Sportlerlaufbahn mit dem Eishockey. "Auch er kommt aus Weißwasser, wollte viel lieber Eishockey spielen, aber seine Mutter bestand auf Eisschnellauf", führte Zinkes Trainer Joachim Franke an, ein ehemaliger Eishockeycrack.
Franke sieht in dem Überraschungsolympiasieger einen ganz anderen Typ als Uwe-Jens Mey, den er ebenfalls unter seinen Fittichen hat: "Er ist einer der Stillen im Lande, ein fleißiger Trainierer, der schon mal klaglos über die Schmerzgrenze geht, um seinem Vorbild Mey zu folgen." Zinke hingegen sieht den 500-m-Olympiasieger nicht als Vorbild ("ich bin ausgeglichener, er ist zielstrebiger"). ...