Mike Hawthorn war einer der umstrittensten Rennfahrer in der Geschichte der Formel 1. Engländer durch und durch, trug er auch im Cockpit stets eine Fliege und galt in Kollegenkreisen als versnobt. Unbestritten waren allerdings seine fahrerischen Qualitäten, und obwohl er als glühender Patriot lieber dauerhaft einen englischen Wagen pilotiert hätte, kehrte er 1957 von Maserati/BRM/Vanwall zu Ferrari zurück. Nur ein Jahr später entschied er das packende WM-Duell mit seinem Landsmann Stirling Moss knapp für sich und wurde damit erster britischer Formel-1-Weltmeister. Wenige Monate später starb der "Gentleman-Driver" (Chimits, Legenden der Formel 1, 2007), der sich nach seinem Triumph aus dem Rennsport zurückgezogen hatte, bei einem "gewöhnlichen" Verkehrsunfall auf einer regennassen englischen Landstraße.
Laufbahn
Die Liebe zu Autos bekam Mike Hawthorn gewissermaßen in die Wiege gelegt. Sein Vater Leslie betrieb nämlich in Farnham südwestlich von London eine Werkstatt und beschäftigte sich nebenbei mit dem Tuning schneller Automobile. Nebenbei bestritt Hawthorn sen. Motorradrennen, und da der kleine Mike seinem Vater immer ...