Michel Micombero
fr. Staatschef Burundis (1966-1976)Geburtstag: | 1940 |
Todestag: | 16. Juli 1983 Mogadischu |
Nation: | Burundi |
Geburtstag: | 1940 |
Todestag: | 16. Juli 1983 Mogadischu |
Nation: | Burundi |
Internationales Biographisches Archiv 42/1983 vom
Michel Micombero stammte aus der Provinz Muramvia und war der Sohn einer unbemittelten Familie des Hima-Stammes, der zu den Tutsi zählt. Die zahlenmäßig weit unterlegenen (nur 15 %) Tutsi-Viehzüchter, manuelle Arbeit ablehnend, behandelten nach Einwanderung aus dem Norden die Hutu-Bauern als Sklaven. Weder die deutschen noch die belgischen Kolonialherren hatten in das traditionelle Herr-Knecht-Verhältnis der beiden Rassen eingegriffen. Erst in den 50er Jahren begann man die arbeitsamen Hutu-Bauern kulturell und politisch zu fördern. In Ruanda kam es 1959 zu einem blutigen Aufstand der Hutu gegen die Tutsi, die schrecklich dezimiert wurden. 140 000 Tutsi flohen in die umliegenden Länder. Seitdem ist Ruanda eine von Hutus beherrschte Republik. Burundi blieb zunächst noch Königreich.
M., der nach der Mittelschule in Astride (heute Butare/Ruanda) die Kriegsschule in Brüssel besucht hatte, wurde 1962 zum Hauptmann befördert und alsbald zum Befehlshaber des Militärkreises der Hauptstadt und zum Mitglied des Generalstabs ernannt. Von März 1963 an war er Staatssekretär für nationale Verteidigung in wechselnden Regierungen.
Im September/Oktober 1965 wurde ein Aufstandsversuch einer Politikergruppe aus den ...