Laufbahn
Michael Karst hatte bei den Deutschen Meisterschaften 1972 in München gegen den um elf Jahre älteren Dieter Schulten nur um wenige Hundertstelsekunden den dritten Platz verpaßt. Schulten hatte ihn unabsichtlich im Spurt behindert. 1973 wurde Karst Zweiter der Deutschen Meisterschaften. Der sehr bewegungsbegabte Läufer, der als Turniertänzer das goldene Tanzsportabzeichen erwarb, feilte in diesen Jahren unter seinem Heimattrainer Kurt Glashörster, einem Saarbrücker Polizeibeamten, wie unter den DLV-Trainern Horst Blattgerste (bis März1973) und Manfred Letzerich (ab April 1973) an seiner Technik. Heute meint Horst Blattgerste, daß der mit einer Größe von 1,73 Meter für einen Hindernisläufer eher kleine Europarekordler aufgrund seiner makellosen Technik an den Hindernissen fünf bis acht Sekunden gegenüber jedem anderen Läufer gewinnt. Das muß bei seinen unterentwickelten Flachlaufzeiten freilich auch der Fall sein. Karst hatte noch im Jahre 1972 einen 5000-Meter-Lauf gescheut. Als Therapie verschrieb man ihm Cross-Läufe. Er setzte seinen Weg mit der ihm eigenen klugen Abstimmung der Rennen fort. Am 8. Juni 1974 genügte ...