Michael Boogerd galt in den 90er Jahren als großer Hoffnungsträger im niederländischen Radsport, mit Aussichten, der erste holländische Tour-de-France-Sieger seit Joop Zoetemelk 1980 zu werden. Das Fachmagazin kicker bezeichnete ihn sogar einmal „als derzeit komplettesten Rennfahrer der Welt“ (28.6.1999). Diese Einschätzung erwies sich trotz der unbestrittenen Qualitäten des seit 1996 für das Team Rabobank startenden Profis jedoch als übertrieben. Boogerd, Spezialist für Eintagesrennen, aber auch ein guter Rundfahrer und Kletterer, fuhr zwar lange Jahre in der Weltspitze mit, allerdings besaß er kaum „Winner“-Qualitäten. Der Erfolg aus dem Jahre 1999 beim Amstel Gold Race blieb viele Jahre der einzige bei einem der großen Eintages-Klassiker. Allzu oft blieben für den Niederländer nur zweite Plätze oder Top-Ten-Platzierungen, was ihm die Schlagzeile „Der ewige Zweite“ (TOUR, 06/2005) einbrachte. Seine beste Tour de France, bei der er insgesamt immerhin zwei Etappen gewinnen konnte, fuhr er 1998, als er Fünfter im Gesamtklassement wurde.
Laufbahn
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