Mehdi Ben Barka wurde 1920 in Rabat als Sohn eines einfachen Gerichtsdieners geboren und war berberischer Abstammung. Er arbeitete sich aus einfachsten Verhältnissen hoch, erwarb sich eine westlich orientierte Bildung und wurde 1943 Mathematiklehrer am französ. Gymnasium in Rabat. Zeitweise war B. auch Hauslehrer der Söhne des Sultans. Ab 1956 lehrte er als Professor an der Universität Rabat.

1943 beteiligte er sich an der Gründung der Istiqlal-(Unabhängigkeits)-Partei und vertrat früh das sozialreformerische Element. Der Kampf gegen den "Berberfeudalismus" gab der Partei besonders im Süden ein Gepräge dieser Richtung. General Juin hat ihn damals "als gefährlichsten Gegner Frankreichs in Marokko" bezeichnet.

Die "Radikalen" mit B. an der Spitze gerieten nach Rückkehr des Sultans Mohammed V. mehr und mehr in Gegensatz zu der herrschenden konservativen, bürgerlichen Richtung in der Partei. Seit 1955 war B. Vorsitzender der Beratenden Versammlung, die aber noch keine echten Parlamentsfunktionen hatte.

Im Nov. 1958 berief König Mohammed Abdullah Ibrahim, der ebenfalls der "Linken" zuneigte, zum Ministerpräsidenten, ohne sich jedoch festzulegen. B. blieb ...

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