Marcelo Rios

Im Sommer 2004 beendete mit Marcelo Rios eine ehemalige Nummer 1 im Welttennis die sportliche Karriere. Ende der neunziger Jahre war der Südamerikaner rasant wie kaum ein Profi vor ihm an die Spitze des internationalen Herrentennis vorgestoßen. Ebenso jäh aber erfolgte auch der Absturz ins Niemandsland, der einerseits von Verletzungen, andererseits von Eskapaden abseits der Courts begleitet war. Der Chilene mit den schulterlangen, pechschwarzen Haaren fiel nämlich des Öfteren wegen seines unberechenbaren Temperaments negativ auf. Das tat aber seiner Popularität, vor allem bei Teenagern, keinerlei Abbruch, und in seiner südamerikanischen Heimat wurde der "Zockertyp, der viel wagt, viel verlieren, aber auch viel gewinnen kann" (Sport, 30.4.1996), geradezu vergöttert. Letztlich hatte Rios seinem Körper wohl zu viel zugemutet, denn nach seinem Sturmlauf von 1998 begann eine nicht enden wollende Serie von Verletzungen, die nicht nur seiner sportlichen Weiterentwicklung im Wege stand, sondern ihn letztlich sogar zum vorzeitigen Karriereende zwang.

Laufbahn

Marcelo Rios wuchs in Santiago neben einem Country Club auf und kam daher ...