Marcelo Alberto Bielsa ist so etwas wie das Enfant terrible im internationalen Trainergeschäft. Kaum ein Engagement des Argentiniers verlief in normalen Bahnen, immer wieder machte er seinem Spitznamen "El Loco" (der Verrückte) alle Ehre und sorgte mit unverhofften Entscheidungen bei Vereinsvorständen und Fans für Verwirrung. Bei allen Ansätzen zu einem "Chaoten" (kicker, 18.6.2018) kann man dem Mann aus Rosario aber auch große Erfolge nicht absprechen. So qualifizierte er sich 2001 mit Argentinien souverän für die WM-Endrunde 2002, scheiterte allerdings schon in der Vorrunde. Dass er zwei Jahre später Olympiasieger wurde, war nur ein schwacher Trost für den Coach der Gauchos. Eine anschließende dreijährige Fußballabstinenz endete erst 2007 mit dem Engagement beim chilenischen Fußballverband. Mit den Chilenen erreichte er im Sommer 2009 zum zweiten Mal eine WM-Endrunde und führte den Außenseiter 2010 in Südafrika bis ins Achtelfinale, was dem Argentinier im Nachbarland zu Kultstatus verhalf. Nach dem abrupten Ende der Zusammenarbeit mit dem ...