Am 26. Nov. 1991 überraschte die Chemnitzer Morgenpost ihre Leser mit der Meldung, der frühere DDR-Weitsprung-Olympiasieger Lutz Dombrowski habe zugegeben, als Informant für die Staatssicherheit tätig gewesen zu sein. Der Goldmedaillengewinner von Moskau 1980 bestätigte, mündliche Berichte über Sportkameraden abgeliefert zu haben. "Es tut mir leid, daß ich 1979 (eine Verpflichtungserklärung für die Stasi) unterschrieben habe. Ich hatte einfach Angst, daß ich nicht mehr ins Ausland fahren darf", zitierte die Zeitung den ehemaligen Spitzensportler. "Sport war in der früheren DDR Klassenkampf, und genauso habe ich das auch gesehen", sagte Dombrowski. Seit der Kommunalwahl 1990 war er PDS-Abgeordneter im Stadtparlament von Chemnitz. Dieses Mandat will er nun niederlegen. Der gebürtige Zwickauer hatte eine für den DDR-Sport typische Karriere erlebt. Über Spartakiadewettkämpfe und Jugendmeisterschaften qualifizierte er sich für höhere Aufgaben, betätigte sich gesellschaftspolitisch in der Jugendorganisation FDJ. Die Fähigkeit, bei großen Ereignissen ungewöhnliche Leistungen zu erbringen, brachte ihm trotz zahlreicher Verletzungen immer wieder bemerkenswerte Erfolge.
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