Luitpold Steidle war Katholik und stammte aus Ulm. Der Sohn eines Oberkriegsgerichtsrats besuchte in Ulm das Real-Gymnasium und trat nach dem Abitur (1915) als Fahnenjunker in das Heer ein. Bis 1918 nahm er als aktiver Offizier im bayerischen Infanterie-Leibregiment am Krieg teil. Nach dem 1. Weltkrieg studierte er von 1918-21 Landwirtschaft an der TH München und bewirtschaftete von 1921-26 einen eigenen Bauernhof in Loibersdorf/Obb. Von Herbst 1926 bis Nov. 1934 war er als Gutsverwalter und im landwirtschaftlichen Genossenschafts- und Siedlungswesen tätig.

1934 wurde er, seit 1933 Mitglied der NSDAP, wieder Berufsoffizier und war am Ausbau der Reichswehr zur Wehrmacht beteiligt. Als Oberst, Regimentskommandeur und Träger des Ritterkreuzes geriet er im Jan. 1943 im Kessel von Stalingrad in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Hier wurde er Mitglied des "Nationalkomitees Freies Deutschland" und 2. Vorsitzender des dem Komitee angeschlossenen "Bundes deutscher Offiziere". Man verurteilte ihn deswegen in Abwesenheit zum Tode.

Nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft wurde St. 1945 Mitglied der CDU und des FDGB ...

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