Louis Joseph Comte de Keller wurde im Jahre 1896 geboren und entstammt einer alten elsässischen Familie. Nachdem er als Kriegsfreiwilliger am Kriege 1914/18 in einem französischen Jägerregiment teilgenommen hatte, verbrachte er seine Studienjahre grösstenteils in Österreich, wo er abschliessend die Konsular-Akademie in Wien absolvierte.

Seine Laufbahn im Diplomatischen Dienst Frankreichs begann er im Jahre 1925, wo er als Attaché dem französischen Konsulat in Nürnberg zugeteilt wurde. Von dort wurde er im Jahre 1928 in gleicher Eigenschaft an die französische Gesandtschaft in München versetzt. Im Mai 1933 kam er als Mitglied der französischen Delegation beim Völkerbund nach Genf und erlebte dort den von den Nationalsozialisten demonstrativ inszenierten Austritt Deutschlans aus dem Völkerbund. Auf Genf folgte dann eine mehrjährige Tätigkeit K.s als Deutschland-Referent im Aussenministerium am Quai d'Orsay, worauf er im Jahre 1938 die Leitung des französischen Konsulats in Leipzig übernahm. Hier machte er sich bei den damaligen Judenverfolgungen zum Retter zahlreicher Verfolgter, denen er im Konsulat Asyl bot.

Das Kriegsjahr 1941 sah de K. sodann als Botschaftssekretär in Athen, von ...

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