Am 9. Januar 1998 starb in Bukarest die frühere Olympiasiegerin im Diskuswerfen, Lia Manoliu. Im Notfallkrankenhaus der rumänischen Hauptstadt erlag die sechsmalige Olympiateilnehmerin den Folgen einer Gehirnblutung. Zwischen 1952 und 1972 kam sie jeweils unter die besten zehn Diskuswerferinnen bei den Olympischen Sommerspielen. Auch nach ihrer Karriere als Leistungssportlerin galt die Ingenieurin für Elektrotechnik als "First Lady in Rumäniens Sport" (Sportecho, 16.12.1980), denn als langjährige Vizepräsidentin und Präsidentin des Nationalen Olympischen Komitees sowie als Vizepräsidentin des Nationalrates für Körperkultur und Sport stellte sie entscheidende Weichen im Sport ihres Heimatlandes.
Laufbahn
Lia Manoliu stammt aus einer Lehrerfamilie. Beide Eltern unterrichteten Philosophie an einem Gymnasium in Bukarest. Als Kind war die spätere Olympiasiegerin schwächlich und kränklich. Der Arzt verordnete ihr früh Bewegung. So kam sie zum Sport, spielte zunächst Tischtennis und Basketball im Universitätssportverein Bukarest. Als 15jährige Schülerin begann sie mit der Leichtathletik. Zwei Jahre später, im Frühjahr 1949, startete sie ihre Karriere ...