Ein historischer Moment in der olympischen Leichtathletik: am 1. Okt. 1988 gewann erstmals eine Chinesin eine olympische Medaille. Die Kugelstoßerin Li Mei Su sicherte sich Bronze im Kugelstoßen der Damen. Schon 1984 hatte sie in Abwesenheit der starken Ostblock-Kugelstoßerinnen aus Europa als Olympiafünfte auf sich aufmerksam gemacht. Für manche Experten war es der olympische Einstand der kommenden Leichtathletik-Großmacht China.
Li Mei Su stammt aus der chinesischen Provinz Hebei. Gemeinsam mit einer Schwester und drei Brüdern wuchs sie auf dem Lande auf. Heute studiert sie Sport am Zentralen Sportinstitut in Peking. Über ihre beruflichen Pläne hat sie noch nicht entschieden: "Ich könnte mir gut vorstellen, in einer Schule zu arbeiten. Kinder für den Sport zu gewinnen, ist eine wunderbare Sache, aber vielleicht werde ich auch Trainerin."
Trainiert wird sie von He Zhen Shen, der sie bereits seit Jahren betreut. Im Pekinger Gymnasium arbeitet auch ihr Ehemann. Er ist "für den guten Zustand der Sporthalle verantwortlich"...